mitteilen.ch: Klagemauer oder Vorschlagswesen 2.0?
mitteilen.ch ist eine neue Plattform für Feedbacks von Konsumenten: User platzieren hier ihre Kritik oder bringen Verbesserungsvorschläge an. [via]
Die Schweizer können auch Web 2.0. Das ist erfreulich. Auf der Internet-Plattform «können User Dampf ablassen, Vorschläge machen oder loben». Auch können sehr Mitteilungsbedürftige ihren Feedback sogar unterwegs via SMS oder aus dem Büro via E-Mail veröffentlichen:
Eine einfache Möglichkeit, Kritik, aber auch Lob und Verbesserungsvorschläge ohne grossen Aufwand an die entsprechende Stelle weiterzuleiten, bietet der Feedback-Dienst Mitteilen.ch. Hier können Nachrichten zu allen beliebigen Firmen oder Produkten in der Schweiz hinterlassen werden, entweder per SMS, E-Mail oder online. Diese werden anschliessend auf Mitteilen.ch veröffentlicht und an die Betroffenen übermittelt.
Spannend: Die Feedbacks werden an die betroffene Firma übermittelt. Derzeit führt die SBB dir Rangliste mit den Vorschlägen/Rückmeldungen/Kritiken an, dann folgen Migros und Coop. Bis dato sollen sich Kritik und konstruktive Vorschläge die Waage halten.
Die Plattform besticht durch Einfachheit. Allerdings geht dabei etwas viel verloren. Zum Beispiel hat nicht jeder Beitrag eine eigene URL (wie soll man sowas verlinken…?), und die Navigation für die einzelnen Beiträge fehlt irgendwie (wie finde ich einen entdeckten Beitrag wieder, nachdem ich zurück zur Übersicht gesurft bin?
Trotzdem: mir gefällt die Idee sehr gut! Offene Fragen sind:
- Was ist genau das Business-Modell? Durchblicke ich (noch?) nicht…
- An wen / an welche Adresse werden die Feedbacks für die betroffenen Firmen genau geschickt? Und wie können die Unternehmen darauf reagieren? Wird deren Reaktion später auch veröffentlicht? Das wäre demokratisch.
- Könnten die User einzelne Beiträge auch kommentieren?
- Könnten die User auch wählen, ob sie unter ihrem Klarnamen oder anonym ihre Anliegen publizieren möchten? Ich finde anonyme Kritik immer schwach.
Na ja, Ideen für mehr/anderes gibt es natürlich immer. Bin gespannt, wie sich die Plattform weiter entwickelt (bezüglich Funktionen) und ob das Interesse seitens der User nachhaltig sein wird. Und ob das eher zur Klagemauer für frustierte und anonyme Konsumenten verkommt, oder ob da effektiv konstruktive Dialoge entstehen. So oder so: Reputations-Manager sollten die Plattform wohl per sofort monitoren.
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