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«I have a dream!» – über Wahl-Slogans und das Computersystem Watson als neue/r US-Präsident/in

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Wenn ich schon nicht wählen kann für das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, so will ich meinen Beitrag wenigstens bloggen. Denn die Wahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika lassen wohl niemanden kalt. Bereits Anfang dieses Jahres hatte ich mich mit den US-Wahlen auseinandergesetzt. Damals titelte ich noch sehr optimistisch «Of course we can», hergeleitet aus Obamas Wahlkampf-Botschaft «Yes we can!» aus dem Jahr 2008. Und was in Amerika entsteht, das wird früher oder später auch in Europa eingeführt. «Wir schaffen das!» hiess es in einem Slogan von Angela Merkel vor kurzem in Deutschland. Oder ist es gar an der Zeit für ein Computersystem als neuen US-Präsidenten?

Wahlkampfslogans – was bleibt?

«Yes we can!», ein Wahlkampfslogan, der den Nerv der Zeit traf, im Zentrum der Berichterstattungen über den damaligen Wahlkampf standen die sozialen Medien. Und diese sind aus dem aktuellen Wahlkampf natürlich gar nicht mehr wegzudenken. Doch wie steht es um die Slogans, die Clinton und Trump aussenden?

«Hillary For Amerika» hiess es zuerst, anschliessend erschien häufig «Stronger Together» unter Hillarys Namen. Eigentlich ganz schöne Botschaften, vielleicht etwas blass. James Comey, der FBI-Chef, wollte nur sichergehen und machte sich offenbar nicht so viel aus Clinton’s Slogans. Gewollt oder nicht, Comey ist nach seinen bizarren Äusserungen und dem Aufkochen der E-Mail- und Clinton-Server-Affäre abgetaucht. Plötzlich wird wieder über die grösste Schwäche von Hillary Clinton, nämlich ihren Politikstil, diskutiert. Donald Trumps sexistische Kommentare, seine Steuerunterlagen oder die Diskussion über ein faires Einwanderungssystem, all das interessiert zur Zeit kaum noch jemanden.

«Make America great again», so der Wahlkampfslogan von Donald Trump. Was könnte er meinen damit, vielleicht seinen Trump Tower in New York oder sein Taj Mahal-Casino in Atlantic City, das vor kurzem Insolvenz anmeldete. Es ist offensichtlich, dass sich Trump auf das grosse Amerika früherer Tage beruft – den American Dream beschwört. Eine Gesinnung, die besagt, dass jeder Mensch durch harte Arbeit und unabhängig von seinem derzeitigen Wohlstand in der Zukunft einen höheren Lebensstandard erreichen kann, sozusagen vom «Tellerwäscher zum Millionär». Und interessant zu wissen, Ronald Reagan, offenbar ein Vorbild von Trump, nutzte 1980 den Slogan «Let’s make America great again». Alles schön und gut, wenn es denn nur um Reichtum und Wohlstand gehen würde – Anstand und Moral bleiben bei Trumps Wahlkampf jedenfalls völlig auf der Strecke.

Hier noch ein paar Beispiele von Wahlkampfslogans aus früheren Zeiten, als America noch «awesome» war:

1896 – «Patriotism, Protection and Prosperity» / «Patriotismus, Sicherheit und Wohlstand» von William McKinley

1900 – «Four more years of the full dinner pail» / «Für vier weitere Jahre mit Eimern voller Abendessen» ebenfalls von William McKinley

Und mein Wahlkampfslogan: «Togehther strong for the new American Dream!»

Angst und Wut vor Tugend

Wahlkampfslogans hin oder her, der Politikstil ist inzwischen gar kein Stil mehr und auch eine Kampagnenkultur ist schwer zu erkennen. So bleiben Politik und Kampagnen, Stil und Kultur gleichzeitig auf der Strecke. Tugenden, die Barack Obama auszeichneten und Amerika zumindest in Europa «great again» machten, scheinen verloren zu gehen. Angst und Wut machen sich von den Streets of Philadelphia bis zu den Ghettos von Harlem breit. Die Wutbürger werden zu Protestwählern und Trump zu ihrer verbalen Panzerfaust. Die Innen- stimmt mit der Aussensicht von diesem grossartigen Amerika so gar nicht mehr überein. God bless America and the world!

Watson for President?

Bei derlei viel Politikverdrossenheit und Wahlkampf-Kater stellt sich natürlich die Frage nach passenden Alternativen. Dazu sind mir vor kurzem verschiedene Berichte aufgefallen. Wie wäre es mit einem Computersystem als neuen US-Präsidenten?

Schlaue Köpfe von hier bis Texas düfteln an dem Computersystem Watson von IBM. Es verfügt über einen ausserordentlichen Reichtum an Wissen, hat eine optimierte Textanalyse und versteht sogar die übliche Sprache sehr gut. Watson ist damit beschäftigt, Informationen zu sammeln – z.B. aus Texten von digitalisierten Büchern und Zeitungen. Und zieht dann seine eigenen Schlussfolgerungen aus dem angesammelten Wissen.

Bei meinen Nachforschungen zu Watson habe ich festgestellt, dass der Superrechner Watson auch in der Medizin schon erfolgreich eingesetzt wird. Oder sich auch schon gegen menschliche Konkurrenz bei der US-Quizsendung Jeopardy durchgesetzt hat.

Was spricht also für und was gegen Watson als Präsident?

  • Die Befürworter für Watson argumentieren, dass der Superrechner wegen seiner Rechenleistung die unterschiedlichsten Facetten einer Frage beurteilen kann. Zum Beispiel für Gesetzgebungen geeignet. Um zu testen, ob ein neues Gesetz den gewünschten Effekt hat.
  • Oder Watson könnte auf Basis von Wikipedia-Artikeln und wissenschaftlichen Studien analysieren, was Argumente für oder gegen ein Verbot sind.
  • Für einen Präsidenten aus Fleisch und Blut und gegen Watson spricht, dass ein Computersystem keine Visionen hat.
  • Obamacare wäre unter Watson wohl nicht entstanden.
  • Und Watson hat auch keine Emotionen um auf die Bevölkerung einzugehen.

Fazit

  • Eine Super-Party wäre wohl die beste Lösung, nicht nur in Amerika, auch in Europa
  • Das Computersystem Watson wird wohl nie US-Präsident/in werden
Kategorie:  Allgemein

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