SEO? …MACHEN WIR MIT LINKS! – TEIL 3 DER KLEINEN LINKKUNDE
Nachdem wir in den ersten beiden Teilen unserer kleinen Linkkunde behandelt haben, wie man am besten Linkbuilding betreibt und worauf man dabei in der Praxis achten muss, behandeln wir nun den Fall, was zu tun ist, wenn das Kind in den Brunnen fällt oder bzw. gerade dabei ist. Was tun bei „Manuellen Massnahmen wegen unnatürlicher Links“?
Wenn man nun von Google eine mehr oder weniger freundliche Mitteilung bekommen hat, dass die grosse Suchmaschine der Meinung ist, mit den Links auf die eigene (oder Kunden-)Website ist etwas im Argen, ist es dringlichst an der Zeit, aktiv zu werden. Google macht keinen Unterschied, ob man selbst für die Links, an denen das Spam-Team sich stört, verantwortlich ist, man nichts davon gewusst hat oder gar ein Wettbewerber oder anders gearteter Spiessgeselle mit voller Absicht negative oder bösartige Links auf die Seite geschaltet hat. Letzteres bezeichnet man als „Negative SEO“ und leider haben vereinzelt halbgare Vertreter ein kleines Geschäftsfeld daraus gemacht und bieten dies als Dienstleitung an oder erpressen gar Website-Betreiber.
Auswirkung der Manuellen Massnahmen von Google
Die Auswirkungen dieser sogenannten „Manuellen Massnahmen“ können komplett unterschiedlich ausfallen: Vom vereinzelten Verlust einzelner Rankings bis hin zum signifikanten Traffic-Einbruch ist hier bereits alles festgestellt worden. Essenziel ist jedoch, dass bei dieser Mitteilung konkreter Handlungsbedarf besteht: Weg mit den schlechten Links!
Nicht immer hat man diese Links selbst aufgebaut oder aufbauen lassen und manchmal ist es schlichtweg so, dass ein aufgebauter sauberer Link „umkippt“ und die Seite, auf der dieser platziert worden ist, durch mehrere eigene schlechte Verlinkungen und andere Signale zu einer schlechten Linkquelle geworden ist. Andere Seiten, die verlinken, hat man z. B. auch nicht immer im Griff, so kommt es z. B. öfter vor, dass Escort-Seiten oder andere Adult-Themen einen Link auf Gastro- oder Hotelwebsites oder Viagra-Seiten auf medizinische Ratgeber platzieren, da auch die ausgehende Verlinkung auf Autoritäten ein entsprechendes Signal sein kann.
To-Do’s bei Manuellen Massnahmen wegen unnatürlichen Links
1. Unnatürliche Links erkennen
Jetzt kommt der langwierige und unangenehme Teil: Die Identifizierung der unnatürlichen Links, die für die manuelle Abstrafung verantwortlich sind. Google stellt hierzu netterweise in seinen Webmastertools die Funktion „Links zu Ihrer Website“ zur Verfügung (zu finden unter Suchanfragen). Hier laden wir uns die Liste der eingehenden Links unter „Wer erstellt die meisten Links > Aktuelle Links“ herunter und die Sisyphus-Arbeit kann eigentlich beginnen. Es ist allerdings empfehlenswert, weiter Linkquellen hinzu zu ziehen, so kann man z.B. auf die Referrer-URLs aus Analytics oder anderen Analyse-Tools zurückgreifen oder wenn es sich vom Aufwand her lohnt, auf Tools wie z. B. Majestic SEO zurückgreifen. Google bietet leider schon länger keine vollständigen Linkprofile mehr an und Yahoo hat leider auch vor wenigen Jahren diese grandiose Funktion eingestellt. Prinzipiell gilt, je mehr Links analysiert werden, desto besser.
An dieser Stelle seien noch kurz die LinkResearchTools vom Christoph Cemper erwähnt, die gerade bei grossen und umfangreichen Linkprofilen eine Menge Arbeit abnehmen und dies auch qualifiziert tun. Das Tool ist eher eines für Profis und liefert im Bereich dieser Anforderungen jede Menge qualifizierter Daten zum Linkprofil, die man sich ansonsten langwierig erarbeiten muss.
Welche Links sind schlecht?
Hier gilt wie in fast allen Bereichen der Suchmaschinenoptimierung: Hirn vor Technik. Wenn ich zwei Seiten zum Verlinken habe und die eine heisst „pizza-lieferdienst-verzeichnis-billg-schweiz-24.info“ und die andere „gastro.zuerich.ch“ muss ich eigentlich nicht lange nachdenken, oder? Eben. Es gelten die allgemeinen Grundregeln der guten Verlinkung und darüber hinaus sollte man sich ganz klar fragen, ob man diesen oder eben jenen Link auch wirklich gut finden und haben wollen würde, wenn es nicht um SEO-Gesichtspunkte geht. Denken Sie daran, dass Google sie schon auf die Abschussliste gesetzt hat (und Sie ausnahmsweise auch mal davon in Kenntnis gesetzt hat), daher empfehlen wir klar, dass sie lieber zu viele Links abbauen oder gar entwerten, als zu wenig.
2. Das Linkprofil bereinigen
Hierbei haben wir folgende Möglichkeiten:
- Links auf nofollow setzen (lassen)
- Links entfernen (lassen) und
- Das Disavow-Tool von Google (manchmal ist auch Google nett)
Am besten ist IOHO natürlich das Entfernen der entsprechenden Verlinkung. Ist sie trotzdem irgendwie notwendig ist nofollow ganz nett. Schreiben Sie also immer den Webmaster direkt an (Impressum oder who.is-Abfrage), bitten Sie ihn höflich, den Link zu entfernen (ist eine Telefonnummer schnell in Erfahrung zu bringen, empfehle ich persönlich immer einen kurzen Anruf)und hoffen Sie auf eine Reaktion. Tritt diese nicht ein, so wird es notwendig, die Links manuell mittels des Google Disavow-Tools zu entwerten. An dieser Stelle möchte ich noch kurz darauf aufmerksam machen, dass es, gerade wenn man Links gekauft hat, der Anstand und die Fairness gebietet, dass man den Linkgeber etwas bevorzugt behandelt und auf jeden Fall anschreibt, bevor man dessen Seite bei Google „anschwärzt“. Hat man über eigene Seiten verlinkt, entfernt man diese schliesslich auch.
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Beim Disavowen schreibt man eine Textdatei, die man dann bei Google direkt hochladen kann. Wahlweise mit Kommentar, ausserdem kann man gesamte Domains oder einzelne Seiten entwerten lassen. Letzteres ist eigentlich immer schlau, da bei grösseren Seiten und auch bei Blogs der Link häufig an mehreren Stellen auftauchen kann.
Ist das passiert und man hat dies alles abgehakt, kommt der Gang nach Canossa:
3. Antrag auf erneute Überprüfung aka. Reconsideration Request
Wie krieche ich nun vor Google zu Kreuze? Gar nicht so schwer.
Als erstes muss man zugeben, dass Google Recht hatte. Egal ob ja oder nein, sie gehen aus Prinzip davon aus. Macht man dies also, empfiehlt es sich ausserdem einsichtig zu sein und zu sagen, dass man das auf keinen Fall wieder machen wird. Streber geben ausserdem einen Link zu einem Dokument bei GoogleDocs frei, wo zu erkennen ist was man gemacht hat und bereinigt hat. Hat man dies alles hinter sich gebracht, sollte es eigentlich glatt gehen und nach einer nicht zu definierenden, aber kurzen Zeit sollte alles wieder beim Alten sein.
Zu guter Letzt sei‘ noch erwähnt, dass es die eigene Seite auch treffen kann, wenn man selbst der Linkgeber ist und beim Verlinken auf andere Seiten gegen die Webmaster-Richtlinien verstösst. Hier gilt natürlich dasselbe wie bei eigehenden Links. Nur anders herum.
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