Merck: Wenn eine Facebook Fanpage einem plötzlich nicht mehr gehört – oder was “Owned Media” wirklich bedeutet
Über diesen Artikel bei BBC bin ich ursprünglich auf die interessante Story von Merck und der verlorenen Facebook Fanpage aufmerksam gemacht worden. Die Bedeutung von “Owned Media” erhält dudurch eine neue Dimension.
Der deutsche Pharmakonzern Merck geht gerichtlich gegen das soziale Netzwerk Facebook vor. Der Darmstädter Konzern habe von dem US-Unternehmen Erklärungen eingefordert, nachdem er die Kontrolle über seine eigene Facebook-Seite verloren habe, wie ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Die Verantwortlichen bei Merck seien “sehr überrascht” gewesen zu entdecken, dass auf der (vermeintlich) eigenen Facebook-Seite jede Menge Informationen über den namensgleichen US-Konkurrenten Merck eingestellt worden seien.
Schlimm an der Sache ist:
Das deutsche Unternehmen Merck traf bereits im März 2010 eine Vereinbarung mit Facebook, wonach dem Unternehmen die alleinige Nutzung der betreffenden Webseite zugesprochen wurde. Aber:
Im Oktober dieses Jahres habe der Konzern festgestellt, dass er „keine administrativen Rechte an der Webseite“ mehr habe und dass die Seite nun Informationen enthalte, die anscheinend der US-Wettbewerber erstellt hätte. „Wir wollen nur verstehen, warum diese Seite nicht mehr unsere ist“, sagte der Merck-Sprecher am Donnerstag. Soziale Netzwerke seien schließlich „wichtige Kommunikationsmittel“. Und diese wolle das Unternehmen auch nutzen.
Was lernen wir aus der Geschichte? Owned Media muss neu definiert werden!
Das von Forrester entwickelte Konzept zu “Paid Media, Owned Media und Earned Media” muss neu definiert werden. Twitter Channels, YouTube Accounts und eben auch Facebook Fanpages sind keine “Owned Media”, weil Unternehmen (und auch Private) keine wirkliche Kontrolle darüber haben. “Owned Media” sind nur Websites, Newsletter, Blogs (selber gehostet) oder eigene Online Communities. Es braucht eine neue Bezeichnung für diese Form und Plattformen – und es braucht mehr Vorsicht im Umgang mit diesen, denn sie können sich ganz schön schnell in Luft auflösen…
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