Google Plus. Die Kreis-Community.
Lange genug hat Google nur neidisch auf den wachsenden Erfolg von Facebook geschielt. Und dabei Suchvolumen und Werbespendings an die Social Networking Plattform verloren. Damit soll jetzt Schluss sein. Mit Google+ wollen sie nun selber den Markt aufmischen. Ich habe einen ersten Blick auf die neue Plattform gewagt.
Ziemlich genau drei Jahre ist es her, seit meinem letzten Post über eine Google Community. Lively hiess die “virtuelle Welt”, die mittlerweile längst wieder eingestellt wurde. Jetzt ist Google mit einem neuen Netzwerk da. Und glaubt man den Kommentaren von “Experten”, so hat Google+ das Potenzial, Facebook den Rang abzulaufen. Was hat denn Google, was Facebook nicht hat? Kreise!
Die zunehmende Grösse des eigenen Netzwerks wird bei Facebook für immer mehr Leute zur Herausforderung: was darf man noch posten, wenn plötzlich der Chef oder die eigene Schwiegermutter mitliest? Facebook bietet hierauf zwar eine Antwort: alles. Solange man die “Freunde” in Listen organisiert. Dies aber erfordert einige Disziplin. Denn zu Beginn einer “Beziehung” ist man auf Facebook immer erst mal ein “Freund”. Da lässt der Kontaktbutton keine Wahl. in keiner Sprache:
Erst in einem nächsten Schritt kann man den neugewonnenen “Freund” dann in eine Liste einteilen. Um gewisse Inhalte vor jemandem zu verbergen. Das macht Google+ anders. Dort werden die Kontakte von Beginn weg in “Circles” eingeteilt. Freunde. Familie. Bekannte. Nur Folgen. Das sind die Kreise, die von Beginn zur Verfügung stehen. Aber man kann sie natürlich beliebig ändern oder erweitern. Und alles, was man danach auf Google+ teilt, teilt man dann mit einem oder mehreren Kreisen. Praktisch: wenn jemand Google+ gar nicht nutzt, wird er per E-Mail über den Inhalt informiert. Nicht – Nutzer sind also nicht wie auf Facebook kategorisch ausgeschlossen.
Von den Grundfunktionalitäten her hat Google+ natürlich gewisse Ähnlichkeit mit Facebook. Man kann Dinge teilen. Und im Zentrum steht ein Newsstream, der einen über die Aktivitäten der Kontakte auf dem Laufenden hält.
Was mir nach der ersten halben Stunde Nutzung noch aufgefallen ist, ist die “smoothe” Benutzeroberfläche. Fotos können beispielsweise hochgeladen werden, indem man sie vom Explorer einfach so “rüberzieht”. Und die Kreise zeigen die Mitglieder bei einem schlichten “Rollover”. Sehr sexy.
Ob Google+ das Zeug hat, Facebook den Markt streitig zu machen, wage ich nicht zu beurteilen. Erst mal ist die Plattform noch in der Testphase. Und dann wird es ganz einfach davon abhängen, wie schnell der Nutzerkreis wächst. Denn der Nutzen für den Einzelnen steht und fällt mir dem Netzwerkeffekt. Sind die eigenen Freunde drauf, machts Spass. Sonst ist man schnell wieder weg.
Ich bleib jetzt aber erst mal dran. Und Sie?
PS: Danke an @sabineroediger für die Einladung 🙂
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