Warum niemand einen Slider als ersten Screen auf der Homepage braucht
Bilder Slideshows – kurz Slider genannt – im Above-the-Fold-Bereich einer Webseite, gleich unterhalb des Headers, werden noch immer sehr häufig im Webdesign eingesetzt. Allerdings leiden sowohl das Nutzererlebnis als auch die SEO-Tauglichkeit einer Website darunter. Warum besser die Finger davongelassen werden sollte, erfahrt ich in diesem Post.
Was sind Sliders?
Als Sliders wird die wechselnde Bilder-Shows unterhalb des Headers auf einer Webseite bezeichnet. Sliders sind sehr verbreitet auf dem ersten Screen innerhalb der Homepage einer Webseite.
Warum sind Sliders so beliebt?
Interessanterweise lieben vor allem Webseite-Besitzer Sliders. Warum? Ganz einfach: Jede Abteilung oder jede Produkt-Kategorie soll ihren Platz finden im Above-the-Fold oder sichtbaren Bereich der Homepage. Damit weicht man aber einer für das Geschäft relevanten Entscheidung aus. Wo setze ich den Fokus? Was ist das Ziel?
Warum sind Slider denn nicht gut für die User Experience?
- Sie werden von Besuchern ignoriert. Heat Maps und andere Usability Tests zeigen dies immer wieder auf. Slider werden wie Banner übersprungen oder ausgeblendet.
- Sie nehmen dem Besucher die Kontrolle weg. Menschen möchten selber steuern, wann sich etwas bewegt. Ein Slider hingegen wird leicht wie Werbung im Fernseher oder Kino empfunden. Es bewegt sich etwas, das nicht ausgeschaltet werden kann.
- Wir können nicht lesen, wenn sich etwas bewegt. Unser innerer empfindlicher Farb-Bild Bewegungsmelder ist abgelenkt und überfordert bei ständiger Bewegung. Damit verpassen wir vor lauter Verwirrung den relevanten Inhalt.
- Es ist der falsche Zeitpunkt, um einem Nutzer den ganzen Inhalt oder das ganze Angebot um die Ohren zu knallen. Der Besucher möchte sich zuerst mal einen «Guten ersten Eindruck» vom Unternehmen verschaffen und eventuell einen ersten Überblick zum Angebotssortiment gewinnen.
Warum sind Slider nicht gut für SEO?
Slider verlangsamen die Webseite. Statt einem grossen Bild müssen gleich mehrere grosse Bilder geladen werden. Hohe Ladezeiten sind für die Nutzer wie auch für die Suchmaschinen und dafür für SEO mit grossen Nachteilen verbunden.Häufig wird pro Slide ein H1 Titel vergeben. H1 Titel dürfen jedoch jeweils nur einmal pro Seite vorkommen. Das hat schwerwiegende Nachteile für die Rankings zur Folge.Viele Slider sind nicht Mobile-freundlich. Mobile optimierte oder responsive Seiten sind aber enorm wichtig geworden für gute Rankings bei den organischen Suchergebnissen. Ist dies nicht der Fall, wird sich die Absprungrate erhöhen und damit die Rankings sinken.
Was tun anstelle eines Sliders?
Ein ansprechendes grosses Bild, das eine zum Angebot passende Stimmung vermittelt, mit einer knackigen kurzen Kernaussage, was die Seite anbietet und einem passenden Call-to-Action sind viel wirkungsvoller.
Was tun, wenn dennoch unbedingt ein Slider gewünscht wird?
Dem Kunden die Kontrolle geben und den Auto-Play entfernen. Dies minimiert bereits einen Grossteil der Probleme. Die meisten Interaktionen werden ohnehin auf dem ersten Slider der Slideshow gewonnen (99%!). Ist das nicht möglich, sollte die Wechselfrequenz möglichst tief gehalten werden und die Anzahl Slides reduziert werden. Zudem sollte die Ladezeit optimiert werden. Für Stellen auf der Seite, für die dennoch ein Slider angewandt werden soll, bietet das Word-Press-Plugin Soliloquy eine Lösung, die bei Reviews sehr gut abschneidet. Sie soll sehr schnell, leicht, responsive, für SEO anpassbar und einfach bedienbar sein.
Fazit Sliders
Nahezu jeder Conversion Optimierungs Experte bestätigt, dass Sliders nicht gut sind. Die Gründe sind, dass Menschen die Kontrolle über Interaktion haben wollen. Wir haben ein inneres Alarm-System bei bewegten Bildern und können den Text deswegen nicht lesen. So viele Informationen zu Beginn einer Bekanntschaft empfinden wir als überfordernd und störend. Auch für SEO gibt es massive Nachteile wie eine lange Ladezeiten, mehrere H1 Titel oder hohe Absprungraten. Stattdessen empfehlen wir sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und lieber nur ein Bild mit wenig aussagekräftigem Text und einem Call-to-Action in den Above-the-Fold Bereich der Startseite zu stellen. Weniger ist auch bei Webseiten mehr.
keine Kommentare