Negativ SEO Teil 1 – Was ist das und was sind mögliche Risikofaktoren?
Wenn jemand eine fremde Website mittels SEO-Massnahmen manipuliert und sich dadurch das Ranking verschlechtert, spricht man von “negativ SEO”. Das Risiko, dass eine Website Opfer einer solchen “negativ SEO”-Attacke wird, ist jedoch eher klein. Dennoch sollte jeder Website-Betreiber wissen, wie er “negativ SEO” erkennt, wie er sich davor schützt und welche Massnahmen er zur Bekämpfung treffen muss. In meiner Serie werde ich im 1. Teil beschreiben, was “negativ SEO” ist, welche Voraussetzungen das Risiko auf “negativ SEO”-Attacken erhöhen und wie man solche erkennt. Im 2. Teil meiner Serie erkläre ich, was man dagegen tun kann.
Als “negativ SEO” werden Massnahmen bezeichnet, die einer Website bewusst schaden. Dazu zählt alles was gegen die Google Webmaster Richtlinien verstösst. Hier ein paar Beispiele:
- Produzieren von Spam: Über Linkfarmen eine Unmenge an Links, mit demselben Ankertext auf eine Seite leiten.
- Hacken der Website: HTML-Hyperlinks oder Malware einfügen.
- Doppelter Inhalt produzieren: Inhalte von Mitbewerber-Websites 1:1 kopieren und verbreiten.
- Automatisierte Foren- oder Bloglinks: Das automatische Generieren von Links, bei welchen immer derselbe Text, zum Beispiel ein Keyword, verwendet wird.
- robots.txt-Datei hacken: Betroffene Seiteninhalte werden nicht mehr von Google gecrawlt.
- Manipulation der Meta-Daten: Einfügen von “noindex” oder “nofollow”. Der Befehl “noindex” führt dazu, dass die betroffene Seite nicht mehr von Google indexiert wird. Links mit “nofollow” werden von Google nicht mehr in die Berechnung der Linkpopularität miteinbezogen.
- Verweise von schlechten Links auf eine Website: Beispiele solcher ominösen Linkquellen sind illegale Glückspielseiten, unseriöse Kreditseiten oder Pornoseiten.
Diese Aufzählung könnte sicher noch um einige weitere Punkte ergänzt werden. Doch dies soll hier nicht eine Anleitung für negative SEO werden, sondern euch vielmehr darauf sensibilisieren, wann ihr Verdacht auf “negativ SEO” schöpfen solltet. Wobei wir bei meinem nächsten Punkt angekommen wären.
Wie kann man erkennen, ob man von “negativ SEO” betroffen ist?
Um “negativ SEO” frühzeitig zu erkennen, ist eine regelmässige Überwachung der relevanten Kennzahlen einer Website unumgänglich. Ein monatliches Reporting zu den wichtigen KPIs wie Sichtbarkeit, Linkprofil und Domainpopularität gibt einem Auskunft darüber, ob man von “negativ SEO” betroffen ist. Ist dies der Fall, können sofort Massnahmen ergriffen werden. Um zu überprüfen, ob der Inhalt der eigenen Website von anderen Seiten genutzt wird, kann ein “Duplicate Content Checker” verwendet werden. Auf dieser Seite sind einige dieser Tools erwähnt. Die Anwendung eines automatischen “Duplicate Content Checkers” ist sehr einfach. Man fügt ins Suchfenster die URL der zu testenden Website ein. Diese wird dann in einigen Sekunden analysiert. Anschliessend wird einem angezeigt, wo sich kopierter Inhalt auf anderen Websites befindet. Eine solche Kontrolle kann auch manuell durchgeführt werden. In diesem YouTube-Video wird erklärt wie das geht.
Doch was macht man nun, wenn die eigene Seite von einer “negativ SEO”-Attacke betroffen ist? Gibt es Websites, die ein grösseres Risiko aufweisen?
Mögliche Risikofaktoren
Grundsätzlich muss als erstes erwähnt werden: Websites, die eine saubere SEO betreiben, viele positive Trust-Signale aufweisen und über guten Content verfügen, kann “negativ SEO” nicht wirklich schaden. Denn auch Google setzt sich im grossen Stil gegen die Bekämpfung von “negativ SEO” ein und verspricht, dass es fast nichts gibt, was Mitbewerber unternehmen können, um dem Ranking einer Website zu Schaden. Dazu erklärt Matt Cutts in diesem Youtube-Video was Google konkret gegen “negativ SEO” tut.
Grundsätzlich ist also die Chance eher klein, dass man Opfer einer “negativ SEO”-Attacke wird. Jedoch steigt das Risiko, wenn folgende Voraussetzungen auf eine Website zutreffen.
- Die eigene Website ist ein Online-Shop. Online Shops sind öfters von “negativ SEO” betroffen als Informations- und Dienstleitungs-Sites.
- Die eigene Website deckt einen Nischenbereich ab, bei dem viel Geld im Spiel ist. Dazu gehören zum Beispiel Pharmasites, Casinosites und Versicherungs- oder Kreditsites. In diesen Kreisen ist grundsätzlich auch mehr Wissen zu negativ SEO-Taktiken vorhanden und eben auch das Geld dafür da.
- Die Website ist noch sehr jung. Die Begründung hier ist, dass solche Websites noch wenig eingehend Links aufweisen und somit auch noch nicht über viele Trust-Signale verfügen.
- Wenn auf der Website unsaubere Linkstrategien angewendet wurden und die Website deshalb auch schon mit einem Penalty von Google belegt oder von einer negativ Bewertung aufgrund des Pinguin Algorithmus betroffen war.
Ist die eigene Website nun tatsächlich Opfer einer “negativ SEO”-Attacke geworden, sollte man nicht verzweifeln. Denn es gibt einige mögliche Vorgehensweisen, um die Seite wieder auf einen guten Pfad zurückzubringen. Auf diese werde ich in meinem nächsten Blogbeitrag eingehen.
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