Was hat Usability mit SEO zu tun?
Sehr viel, behaupte ich. Man hört immer wieder, dass die Usability einer Seite einen grossen Einfluss auf die Bewertung von Google haben soll. Eigentlich klar, denn diese ist das Mass der Gebrauchstauglichkeit und zeichnet auch für Google die Qualität einer Webseite aus. Wie man die Usability durch SEO-Massnahmen optimieren kann, erkläre ich euch in meinem Blogpost.
Die Usability einer Webseite ist der Schlüssel zum Erfolg und kann einen entscheidenden Einfluss auf andere Marketing Massnahmen haben. Besonders gross ist der Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung, denn der User agiert oft nach dem Klick-and-go-Verhalten. Findet er nicht was er sucht, ist er weg. Bleibt ein Besucher auf der Webseite, ist das ein Erfolg und kann zu weiteren Klicks führen. Erfahrungen zeigen, dass es einfacher ist einen Besucher dazu zu bringen, ein zweites Mal auf einer Seite zu Klicken, als einen neuen Besucher zu generieren. Dass sich ein Besucher weiter durch die Seite klickt ist wiederum nur dann wahrscheinlich, wenn sich dieser darauf zu Recht findet. Zudem müssen die Informationen, die er auf der Seite vorfindet, für ihn relevant sein.
Was ist eine gute Usability?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn eine gute Usability richtet sich immer nach der Zielgruppe und kann somit den Bedürfnissen entsprechend sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich gilt die folgende Definition nach der ISO 9241 Standardisierung: „Die Usability eines Produkts ist das Ausmass, in dem es von einem bestimmten Benutzer verwendet werden kann, um bestimmte Ziele in einem bestimmten Kontext effizient und zufriedenstellend zu erreichen.“
Optimierung der Usability durch SEO-Massnahmen
Wie man durch SEO-Massnahmen die Usability verbessern kann, zeigen folgende Beispiele:
Keyword-Recherche
Hier passiert immer wieder der gleiche Fehler: Die Keyword-Recherche wird aus der Sicht des Anbieters vorgenommen. Dieser Ansatz ist von der Usability- sowie von der SEO-Seite her gesehen komplett falsch. Denn wer besucht eure Webseite und sollte diese über die Suchmaschinen finden? Der Kunde! Keywords müssen also die Sprache des Kunden sprechen, das heisst es müssen die gleichen Wörter und Begriffe verwendet werden, die auch der Kunde nutzt. Dasselbe gilt für Namen oder Bezeichnungen auf der Webseite. Welchem Nutzer sagt zum Beispiel „Premium Edition“ oder „Exclusive Edition“ etwas? Solche Ausdrücke sollten entweder vermieden oder auf der Webseite leicht ersichtlich erklärt werden.
Guten Inhalt anbieten
Google zeigte uns mit dem letzten Panda Update im Mai einmal mehr: Guter Content zahlt sich aus. Gemäss den Quality Rater Guidelines sind für Google die Texte von hoher Qualität, welche sich durch Expertise, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit auszeichnen. Kurz gesagt Expertenwissen ist gefragt. Solche Texte will auch der Nutzer sehen. Ist er mit dem Inhalt zufrieden und bringt ihm dieser einen Mehrwert, bleibt er länger auf der Seite. Eine gute Usability einer Seite zeichnet sich also auch durch guten Inhalt aus.
Optimale Datengrösse
Die Ladezeit einer Webseite beeinflusst die Usability und ist auch für die Suchmaschinenoptimierung relevant. Je länger der Nutzer warten muss bis die Seite geladen ist, desto grösser ist das Risiko, dass er sich diese erst gar nicht ansieht. Gewünscht werden: Ein schneller Seitenaufbau, schnelle Ladezeiten und kompakte aber dennoch ausführliche Informationen. Dies ist nur möglich, wenn die Seite auf kleinen JavaScript-, HTML- oder CSS-Dateien aufgebaut ist. Ein Richtwert ist hier 100 KB. Auch sollten nur möglichst kleine Bild- und Videodateien für die Gestaltung einer Webseite verwendet werden.
Texte gliedern
Eine klare Gliederung von Texten hilft Nutzern, wie auch Google, diese einfacher zu erfassen und zu verstehen. Deshalb ist die Gliederung von Texten auch ein Usability-Kriterium. Ein Text kann mittels Überschriften (H1 bis H6) unterteilt werden. Suchmaschinen gehen davon aus, dass Keywords in Titeln relevanter sind als Keywords im Text. Die Gliederung sollte logisch vorgenommen werden, das heisst man gliedert einen Text in eine Hauptüberschrift (H1) und Unterüberschriften (H2 bis H6) und erwähnt dann im darauf folgenden Abschnitt die Keywords nochmal. Zudem macht es Sinn wichtige Keywords fett oder farbig hervorzuheben. So kann der Nutzer einen Text „scannen“ und erhält einen schnellen Überblick zum Inhalt. Auch Aufzählungen helfen einen Text übersichtlicher zu gestalten. Deshalb sollte man diese anstatt eines langen Fliesstext nutzen. Es empfiehlt sich Aufzählungen in geordnete Listen mit kurzen Sätzen darzustellen.
Sinnvolle Seitentitel wählen
Ein guter Seitentitel fällt zwar als Rankingfaktor nicht mehr so sehr ins Gewicht wie früher, ist aber dennoch relevant. Dieser erscheint in der Browserleiste, meist bevor die Seite vollständig geladen ist und der Nutzer kann jetzt schon entscheiden, ob ihn die Seite interessiert oder nicht. Zudem hilft ihm ein gut formulierter Seitentitel bei der Orientierung während dem Surfen sowie beim Abspeichern und Wiederfinden von Bookmarks.
Präzise Beschreibung von Ankertexten
Über die Ankertexte erfahren Suchmaschinen mehr über verweisende Links. Deshalb macht es Sinn, themenrelevanten Keywords in einen Ankertext zu packen und diese auf der Zielseite zu wiederholen. Gut beschriebene Ankertexte sind auch für den Nutzer von Vorteil. Sind diese gut beschrieben, muss er den Text um den Link nicht lesen, sondern weiss schon beim Scannen des Textes wohin ihn der Link führen wird.
Ein Beispiel:
- Costa Blancha: Überfüllte Strände und Massentourismus. Möchten Sie mal was anderes erleben? Lesen Sie hier >mehr<.
- Costa Blancha: Überfüllte Strände und Massentourismus. Möchten Sie mal was anderes erleben? Lesen Sie hier mehr >zu idyllischen Badestränden und einzigartigen Hotels<.
Welcher Text ist klarer? Die Antwort ist sicher für alle eindeutig. Der Zweite. Hier erklärt der Ankertext das Linkziel. Der Nutzer weiss beim Überfliegen des Textes wohin ihn der Link führt. Klar formulierten Ankertext bieten dem Nutzer also auch eine hohe Usability und können auf der Zielseite generell zu mehr Visits führen.
Fazit
Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Blogpost zeigen, dass Usability sehr viel mit Suchmaschinenoptimierung zu tun hat. Denn, wie die oben erwähnten Punkte zeigen, werden durch eine Suchmaschinenoptimierung viele Massnahmen umgesetzt, um die Usability zu verbessern. Das heisst, eine Webseite wird durch SEO-Massnahmen nicht nur für die Suchmaschine optimiert, sondern auch für die Nutzung durch Besucher. Was nach meiner Meinung sowieso im Vordergrund stehen sollte.
Was sind eure Meinungen zum Thema SEO und Usability?
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