Interne Verlinkungen auf Webseiten sind ein mächtiges SEO-Instrument
Alle, die sich schon mal mit SEO befasst haben, wissen wahrscheinlich, dass externe Links von hoher Qualität die Positionen einer Webseite in den SERPs positiv beeinflussen. Dass jedoch auch die interne Verlinkung ein mächtiges SEO-Instrument ist, ist weniger bekannt. Wieso dem so ist und wie ihr interne Links sinnvoll setzt, erkläre ich euch in diesem Blogpost. Zudem zeige ich euch ein paar Praxisbeispiele von Webseiten mit guter interner Verlinkung.
Dank der internen Verlinkung kann der Linkjuice innerhalb der Webseite verteilt werden. Dass heisst, die schwächeren und weniger gut besuchten Seiten können von der Linkpower starker Seiten profitieren. Die meiste Linkpower kommt grundsätzlich über die Startseite einer Domain. Je näher eine Seite in der Hierarchie zur Startseite steht, desto mehr Linkjuice erhält sie. Deshalb sollte theoretisch jede Unterseite von der Startseite her verlinkt sein. Weniger wichtige Seiten sollten so wenig wie möglich verlinkt werden, damit sie nicht unnötig wertvollen Linkjuice anderer starke Seiten erhalten. Wie oft eine Seite intern verlinkt wird, spielt keine grosse Rolle. Ich jedenfalls konnte nirgends eindeutige Hinweise dazu finden, dass Google Webseiten mit zu vielen internen Weblinks schlechter bewertet. Ich habe sogar gelesen, dass es starke Webseiten gibt, die nur durch eine gute interne Verlinkung und natürlich durch guten Content für hart umkämpfte Keywords in den Top-10 ranken. Doch vernachlässigen sollte man deshalb die externen Links trotzdem nicht, denn sie steigern das Vertrauen von Google in die Domain. Und je höher dieses Vertrauen ist, umso stärker vertraut Google auch den internen Links.
Was gilt es bei der internen Verlinkung zu beachten?
Grundsätzlich gilt: Je öfter und besser eine Seite intern verlinkt ist, desto besser für die SEO. Doch sollte man sich hier nicht auf das Wort „öfter“, sondern auf „besser“ konzentrieren. Einfach wahllos Seiten intern verlinken, damit man den Punkt „interne Verlinkungen“ abhaken kann, bringt gar nichts. Wie immer bei SEO muss der Fokus auf den Besucher gelegt werden, denn auch der Crawler von Google ist ein künstlicher Besucher, der genau so versucht zu agieren. Wenn wir uns in die Perspektive des Nutzers versetzen, machen wir SEO-technisch alles richtig.
Den Benutzer durch die Seite lotsen
Grundsätzlich muss man dem Nutzer möglichst kurze Klickwege bieten. Dies macht man, indem man interne Links direkt aus dem Content setzt. So kann sich der Nutzer leichter durch den Text navigieren und er verliert nicht den Fokus auf den Inhalt. Die verweisenden Links müssen Sinn machen, also für ihn als nächsten logischen Klick folgen. Solche Verlinkungen können thematisch ähnliche oder weiterführende Inhalte der Webseite sein. Dafür sollte man stets auch wichtige Keywords als Ankertext (Linktext) nutzen. Je besser der Ankertext ist, desto einfacher fällt dem Nutzer die Navigation und desto besser versteht Google den inhaltlichen Zusammenhang der Verlinkung. Dabei gilt: Interne Links, die häufiger geklickt werden, sind wertvoller und vererben mehr Linkjuice. Hier ein paar konkrete Punkte, die man beim Setzen von internen Links beachten sollte:
Interne Links sollten
– in 1. Priorität im Content-Bereich der Website gesetzt werden und erst in 2. Priorität in der Seitenleiste oder im Footer (Seitenleiste und Footer vererben weniger Linkjuice)
– zu Beginn eines Textes stehen
– als Link erkennbar sein (farblich hervorgehoben, unterstrichen)
– einen gut verständlichen Ankertext aufweisen, der dem Nutzer eine grundlegende Vorstellung davon gibt, wovon die verlinkte Seite handelt
– einen direkten Zusammenhang mit dem gelesenen Text aufweisen
– auf einer Seite stehen, die oft Besucht wird
– mit möglichst wenig anderen Links auf der Seite in Konkurrenz stehen
Gute Beispiele für intern verlinkte Webseiten
Ein Vorzeigebespiel ist Wikipedia. Hier wird knallhart jedes Keyword verlinkt. Sei dies nun das Wort „Marketing“ mit einem Marketing-Artikel oder das Wort „Kreditkarte“ mit einem Kreditkarten-Artikel. Natürlich muss auch hier die Themenrelevanz gewahrt werden. Jedoch besteht bei solchen internen Links, im Gegensatz zu Backlinks, nicht die Gefahr einer Überoptimierung der Ankertexte. Weitere gute Praxis-Beispiele sind:
– Duden -> hier vor allem die Verlinkung der Synonyme
– Amazon -> die Verlinkung zu Hersteller, Autoren, Schauspieler, Rubriken, ähnliche Produkte usw. auf den Produktseiten
– Newsportale wie der Spiegel -> die Verlinkung zu themenrelevanten Artikeln auf der Webseite
– Zalando -> die Verlinkung durch die ganzen Produktekategorien
Weiter können interne Verlinkungen auch nützlich sein, um einen Text zu fixieren. Hat man zum Beispiel einen guten Blogpost geschrieben und möchte nicht, dass dieser in den Tiefen der Webseite verschwindet, kann man diesen auf einer statischen Seite verlinken und so fixieren.
Fazit
Interne Verlinkungen sind ein wichtiges SEO-Tool, um Einfluss auf das Ranking von Webseiten zu nehmen. Der Nutzer wie auch der Crawler von Google können sich durch interne Links besser durch die Webseite navigieren. Durch eine gute interne Verlinkung profitieren schwächere, weniger gut besuchte Seiten von stärkeren, gut besuchten Seiten. Dabei gilt „Qualität kommt vor Quantität“. Nur Links, die wirklich Sinn machen und dem Leser einen Mehrwert bringen, sollen gesetzt werden. Wie man dies richtig macht, kann man sich zum Beispiel bei Zalando, Duden abschauen.
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