5 Learnings für das Content Marketing
Dass Content King ist, ist hinreichend bekannt. Damit diese Marketing-Technik aber auch greift, sollte zuerst eine Content-Strategie entwickelt werden. Und weil in diesem Bereich bereits Fehler begangen worden sind, Ihr dieselben nicht wiederholen solltet, werden die Learnings von Neil Patel hier aufgelistet.
Content Marketing ist nicht nur Sache des Marketings
In den meisten Unternehmen und Agenturen wird das Content Marketing – natürlich – in der Marketing-Abteilung angesiedelt. Das soll aber nicht heissen, dass es auch nur von dieser Abteilung betrieben werden soll. Mitarbeitende mit verschiedenen Aufgaben und beruflichen Hintergründen nehmen entsprechend andere Blickwinkel auf ein Thema, ein Produkt oder eine Dienstleistung ein.
Bei uns heisst das zum Beispiel, dass auch die Design- oder die Entwicklungsabteilung Content erstellt – oder zumindest Inputs gibt. In anderen Firmen sollten z.B. auch die Kundenberater von ihrer Sicht der Dinge berichten. Beispielsweise darüber, welchen Nutzen die Kunden von ihrem Produkt haben.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass der Einbezug anderer Abteilungen ins Content Marketing nicht immer einfach ist. Man muss sie motivieren. Und natürlich sollte auch eine gute Kommunikationsstruktur eingerichtet werden, um Ideen zu sammeln und Content zu organisieren.
Die Ideen gehen aus, Geschichten müssen her
Zu Beginn einer Kampagne sprühen die Schreiberlinge nur so vor Ideen. Es ist jedoch wichtig, dass das gesamte Pulver nicht schon zu Beginn verschossen und man mit der Zeit ideenlos wird. Einerseits kann dem mit einem Storyboard entgegengewirkt werden. Wenn einem die Ideen nach einer langen Kampagne dennoch ausgehen sollten, kommt man wie folgt zu seinem Schreibstoff:
- Geschichten schreiben sich immer etwas einfacher als komplexe Zusammenhänge oder Daten. Mit einer persönlichen Note werden sie in der Regel sogar lieber gelesen. Geschichten können also immer erzählt werden.
- Nehmt den Blickwinkel der Leser ein: Was könnte sie interessieren? Was fragen sie sich wohl?
- Lasst Euch inspirieren: Lest die neusten Online-Artikel, informiert Euch aber auch über die Offline-Medien. Die werden auch nicht immer gleich online verarbeitet. Es ist natürlich auch nicht verboten, sich bei der Konkurrenz umzuschauen, welche Themen die so behandelt.
- Über einen älteren Post kann zu einem späteren Zeitpunkt ein Update erfolgen oder es können ganze Serien zu einem Thema publiziert werden.
Inhalte durch verschiedene Kanäle jagen
Die Inhalte nur auf dem Firmen-Blog zu veröffentlichen, wäre ein grober Fehler. Über Social Media-Kanäle lassen sich Inhalte gut verbreiten. Auf Facebook werden Fotos geteilt, über YouTube Videos verbreitet und auf Slideshare Präsentationen unter die Leute gebracht. So gelangt der Inhalt schnell und direkt zum User. Denn an diesen virtuellen Orten halten sich diese bereits auf. Schön aufbereitet kann eine auf Facebook gepostete Infografik beim User mehr bewirken als dieselben Informationen als reiner Text-Post auf einem Blog. Was nicht heissen soll, dass Infografiken bloss noch auf Facebook gepostet werden sollten. Für das Ranking in den Suchmaschinen ist es sogar besser, eine Infografik liegt auf dem Blog und wird via Facebook gestreut.
Aus Suchmaschinen-Sicht ist der uneingeschränkte Blick wertvoll. Mit Gastbeiträgen auf anderen Blogs kann mehr Referral Traffic generiert werden, und Backlinks helfen bekanntlich für bessere Rankings ((Link auf neue Linkbuilding-Page)).
Es gehört dazu, dass gewisse zuvor unbenutzte Kanäle auch einmal ausgetestet werden. Vielleicht liegt genau darin ungeahntes Potential verborgen.
User Generated Content statt Werbetexte
Einen Fehler, den viele Content Marketing-Betreiber machen, ist der, dass sie ihre Inhalte viel zu verkäuferisch präsentieren. In jedem Artikel steht noch ein Satz, der ihr Unternehmen oder ihr Produkt beschönigt darstellt. Die Leser merken das und werden entsprechend skeptisch, was den Wahrheitsgehalt eines ganzen Content-Gefässes angeht.
Das Gegenteil dessen ist, den Content vom User selbst generieren zu lassen. Die Zeiten von Stimulus-Response sind definitiv vorbei. Inhalte von anderen Usern werden als glaubwürdiger eingestuft als eine Unternehmenskommunikation. Es darf ruhig einmal etwas Negatives darunter sein. Solange man als Firma den Dialog auch wirklich sucht und sich gesprächsbereit zeigt, fühlen sich die User ernstgenommen. Einige Probleme können so sogar aus der Welt geschafft werden. Und eine entgegenkommende Geste eines Unternehmens als Antwort auf Kritik wird dann positiv gewertet.
User müssen also aufgerufen werden, zum Beispiel ihre Fotos hochzuladen oder mit einem speziellen Hashtag zu versehen. Dies ist natürlich nicht immer ganz einfach. Wenn es klappt, ist dafür der Nutzen umso grösser. Um mühsame rechtliche Streitereien zu vermeiden, sollten natürlich im Vorfeld die Spielregeln geklärt werden. Zum Beispiel, dass das Unternehmen die Rechte aller hochgeladenen Fotos besitzt.
Wer nicht misst, verliert
Durch stetes Messen können die Inhalte eruiert werden, die den grössten Impact auf die User haben. Das hat dann Einfluss auf die weitere Content-Strategie. Vielleicht fanden kurze, informative Artikel grösseren Anklang als langatmige Reportagen. Kennzahlen hierfür sind Klickraten, Verweilzeit, Absprungrate, einmalige Besucher, u.a.m.
Aber es gibt noch weitere Fragen, auf die sich ein Blick lohnt: Mit welcher Art von Inhalten beschäftigen sich die Kunden am meisten? In welchem sozialen Netzwerk wurde der Inhalt am meisten geteilt? Wurde ein Besucher auch ein (Erst-)Kunde?
Tools hierfür sind zum Beispiel Google Analytics oder Hootsuite.
Ihr seht, auf dem Content Marketing-Weg warten einige Stolpersteine. Mit der richtigen Strategie und der entsprechenden Erfahrung ist aus dieser Methode aber auf lange Frist am meisten zu gewinnen.
Auf welche Content Marketing-Fehler seid Ihr schon gestossen?
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