Vielen Dank für die Blumen – es leben die Compliment-Pages
Die Pro Juventute hat sich den Kampf gegen Cyber-Mobbing auf die Fahne geschrieben. Wer Nachrichten über diese Auswüchse sozialer Interaktion liest, fragt sich vielleicht, wohin die ganze Web 2.0-Geschichte abzudriften droht. Doch es geht auch anders, wie diverse Compliment Pages zeigen.
Alles negativ oder was?
Negativismus ist – neben der Personalisierung – ein wichtiges Instrument der Massenmedien. Negativschlagzeilen „performen“ entsprechend besser als positive Nachrichten. Land A hat mit Land B den Frieden beschlossen – wen interessiert’s? Land A hat Land B den Krieg erklärt – was?! Wirklich?!
Facebook als Plattform für das Positive
Ein bisschen anders sieht das in den sozialen Medien aus. Facebook ist eine gute Plattform, um positive Neuigkeiten zu verbreiten. User können sich zusammen über etwas freuen. Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude. Deshalb gibt es wohl nur einen Like- und keinen Dislike-Button.
Komplimente en masse
Dass die Verbreitung von aufbauenden Äusserungen auf Facebook auf offene Ohren beziehungsweise Augen stossen, zeigt der Trend der Compliment-Pages: Vor allem in den USA und in Kanada haben Schüler und Studenten Facebook-Pages erstellt, wo sie wahllos Schüler und Angestellten Komplimente austeilen. Die Komplimentierten freuen sich natürlich sehr darüber. Das kann bei Columbia Compliments dann etwa so aussehen:
Kleiner Wehrmutstropfen: Die Schüler haben keine Fan- sondern Profilpages erstellt, weil sie die User ansonsten nicht taggen könnten. Bald nähert sich die Fan- oder in diesem Falle die Freundzahl der 5‘000er Grenze. Dann können leider keine mehr dazukommen.
(Wahrscheinlich) noch keine Compliment-Pages in der Schweiz
Auf der Suche nach Schweizer Compliment-Pages von Schulen oder Universitäten bin ich nicht fündig geworden. Allerdings bin ich auf eine Schule gestossen, die sich Lake Zurich High School nennt. Es gibt tatsächlich einen See in den USA, der Lake Zurich heisst, das aber nur so am Rande.
Eine Nette Idee, den Schülern einfach mal so eine Freude zu machen. Und wem all die Friede-Freude-Eierkuchen-Posts zu viel werden, der kann danach immer noch die Zeitung lesen.
Was haltet Ihr von den Compliment-Pages? Kennt Ihr andere Gegenteile von Cybermobbing?
keine Kommentare